Havana – Zwischen Moderne und Verfall

Die Stadt bemüht sich wirklich eine moderne Metropole zu sein… breite Straßen, Touristenshops und eine Sehenswürdigkeit nach der Anderen, dazwischen tourt ein roter Doppeldecker-Sightseeingbus:

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Der moderne Eindruck verfliegt allerding sobald, man die Innenstadt verlässt… nur wenige hundert Meter abseits der Touristenströme verfällt die Stadt langsam aber sicher zu Schutt und Asche… Dazwischen immer wieder „mucha propaganda“ auf Plakatwänden und in den hunderten kleinen und großen Museen…

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Durch Marta, unsere Gastgeberin, erfahren wir einiges über das Leben in Kubas Hauptstadt… die Regierung hat, aus unserer Sicht, viele unglaublich gute Ideen… und ist gleichzeitig unglaublich schlecht in deren Umsetzung… beispielsweise erzählt man uns, dass vor einiger Zeit angeordnet wurde, alle Glühbirnen durch Energiesparlampen zu ersetzen. Für die Kubaner bedeutete dies, dass sich jeder eine gewisse Anzahl an Lampen abholen musste und diese austauschen musste (für die meisten Haushalte viel zu wenige um eine ganze Wohnung zu beleuchten). In den folgenden Monaten musste immer wieder mit unangemeldeten behördlichen Besuchen gerechnet werden, die plötzlich (auch Nachts) auftauchten um den Austausch zu kontrollieren… wurden noch Glühbirnen gefunden, wurden diese einfach vor den Augen der Besitzer zertreten… die Familien saßen im Halbdunkeln! Eines von vielen Beispielen.

Trotz der vielen Probleme, die in Kuba vorherrschen, haben wir das Gefühl, dass die Menschen hier unglaublich gelassen mit der Situation umgehen und ihr Leben wirklich genießen. Ganze Familien stellen Abends einfach ihre Tische auf den Gehsteig und spielen Domino mit den Nachbarn oder laden Bekannte auf einen echten kubanischen Kaffee auf der Straße ein… irgendwie kennt jeder jeden und auch in den kleinsten Wohnungen herrscht Hochbetrieb. In einem Magazin lesen wir ganz treffend: In Kuba ist man nie allein!

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Veröffentlicht von Julie

Back In The 50’s…

Kubas Charme wird aus unserer Sicht auch maßgeblich von den uralten Karren beeinflusst, die hier durch die Gegend fahren… Wir finden, das Besondere an diesen Oldtimern ist, dass jeder einzelne einen ganz besonderen eigenen Charakter hat… irgendwie schade, dass die modernen Autos alle fast gleich aussehen, denn hier ist echt jedes was ganz Besonderes:

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Studentenpartys, Revolutionsstimmung und Blackout…

Santa Clara entspricht so gar nicht den typischen Bild, dass viele von Kuba haben… wir fühlen uns auf Anhieb wohl in der quirligen Studentenstadt! Hier gibt es kaum Touristen!!! Wir wohnen bei einer Familie direkt am Hauptplatz und haben eine Wahnsinnsaussicht. Unsere Dachterasse ist der perfekte Ort um den Trubel von oben zu beobachten… so bunt wie hier haben wir die Kubaner noch nie erlebt! Schwule Pärchen die mit Großmüttern tratschen. Models beim Fotoshooting auf der Parkbank. Kinder die sich im Leiterwagen um den Platz ziehen lassen! Echt alles gibt es in der Stadt in der die Revolution entschieden wurde!

Santa Clara - eine wirklich bunte Stadt!

Santa Clara – eine wirklich bunte Stadt!

Die kubanische Version von McDonalds -> McDunald!

Die kubanische Version von McDonalds -> McDunald!

Unsere Aussicht von der Dachterasse

Unsere Aussicht von der Dachterasse

Zum Pflichtprogramm in Santa Clara gehört natürlich das Mausoleo de Che… An diesem, für Kubaner fast heiligen Ort, liegt der Revolutionsheld begraben und im angrenzenden Museum erfährt man als Besucher so einiges über Ches Welt… viele private Stücke sind ausgestellt… Schuhe, Essbesteck, blutbefleckte Uniformen und auch sein Tagebuch. Wir sehen Kubaner, die mit Tränen in den Augen vor den Vitrinen stehen.

Im Inneren sind leider keine Fotos erlaubt.

Im Inneren sind leider keine Fotos erlaubt.

Che ist einfach überall in Kuba!

Che ist einfach überall in Kuba!

Die Details einer Che-Statue zeigen wichtige Stationen seines Lebens

Die Details einer Che-Statue zeigen wichtige Stationen seines Lebens

Selbstverständlich ist auch der Zug, den Ches Truppen 1958 entgleisen ließen um Batistas Versorgung abzuschneiden, zum Freiluftmuseum geworden…

Rechts der Bagger mit dem der Zug voller Waffen und Soldaten entgleist wurde...

Rechts der Bagger mit dem der Zug voller Waffen und Soldaten entgleist wurde…

Wie überall in Kuba werden wir am Eingang wieder nach unserer Nationalität gefragt… aber erst hier erfahren wir warum… für Amerikaner gilt ein generelles Betretungsverbot für alle Museen und Monumente… Wer zugibt aus den USA zu sein, kann sofort wieder umdrehen… sofern er nicht gleich mit Fußtritt rausfliegt!

Die Stadt gefällt uns so gut, dass wir gleich vier Nächte bleiben… Samstags findet regelmäßig ein Gratiskonzert am Hauptplatz statt, zu dem sich die gesamte Stadt trifft… bereits am frühen Nachmittag sind hunderte Menschen auf dem Platz versammelt und komischerweise sehen wir keinen einzigen Polizist… undenkbar in Europa!

Musik dröhnt aus jedem der umliegenden Häuser… wir sind völlig überfordert von dem Geräuschmix der sich nur mehr anhört, als würden Staubsauger, Mixer und Bohrmaschine in einer Volksschule während der großen Pause ein Konzert geben… den Kubanern macht das alles nichts aus… sie Tanzen und Wakeln mit den Hintern was das Zeug hält… der Alkohol fließt in Strömen… nahezu jeder hat eine eigene Flasche Rum dabei (ja die trinken das pur) nur die Kinder bekommen Dosenbier (ja wir haben Dreijährige mit Vollrausch gesehen)… trotzdem ist alles friedlich und die Stimmung gemütlich!

Plötzlich passiert es… STROMAUSFALL! Ansich in der Karibik ja nichts Ungewöhnliches… doch eine ganze Großstadt plötzlich so dermaßen leise zu erleben ist einfach überwältigend für uns! … Stunden später als es längst dunkel ist, tratschen und trinken die Menschen immer noch auf den Parkbänken im Stockdunkeln! Keine Musik… keine Smartphonelichter… keine Strassenbeleuchtung! Und die Stimmung ist toll:

Nur im Licht der vorbeifahrenden Oldtimer können wir Fotos schießen...

Nur im Licht der vorbeifahrenden Oldtimer können wir Fotos schießen…

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Als um 22.00 Uhr endlich das Licht wieder angeht bricht Freudengeschrei aus und die Party geht bis in die frühen Morgenstunden weiter…

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Veröffentlicht von Julie & Andi