Bergkäse und Meer!

Verdammt! – denke ich und zieh meinen Kopf vorsichtig aus meiner Kapuze. Ein Rundblick und die Lage wird für gut befunden: Unser Coup ist gelungen!

Es ist wohl etwa 6 Uhr früh und eben noch sah ich drei rießige schwarze Wolken (Regen?) auf uns zufliegen. 60% Regenwahrscheinlichkeit steht im Internet… für mich genug den Schlafplatz mit Meeresblick und Sternenhimmel nicht aufzugeben ;-)! Im Gegensatz zu anderen, die ich erst mit einem Live-Regenradar beruhigen konnte – aber dann eh plötzlich wie ein Murmeltier eingeschlafen sind…

Hier in grün zu sehen: das Murmeltier (Julie)

Hier in grün zu sehen: das Murmeltier (Julie)

Zugegeben, als Wache (ganze ohne Deal gings dann doch nicht :-)) hab ich nichts getaugt, weil nach der ersten potentiellen Regenwolke hab ich auch die Augen kurz zugemacht…

Wir sind in Bonifacio, aber nicht am Campingplatz… nein, da wo täglich hunderte Touristen den Ausblick auf das Meer genießen, haben wir uns gestern bei Sonnenuntergang, französische Pasta & Wein genehmigt (aus dem Supermarkt natürlich, aber nicht halb so gut wie italienische), und dort super gut geschlafen… okay man wacht schon 5-6 mal in der Nacht auf, vor allem wenn etwa 5 km entfernt ein Gewitter vorbeizieht und im Minutentakt Blitze den ganzen Himmel erhellen!

Unser Nachtlager

Unser Nachtlager

Sonnenuntergang

Für diesen Ausblick würden wir im Hotelzimmer ein Vermögen bezahlen!

Noch 3-4 interessierte Touristen ein Interview gegeben und weiter gings! Wir wollten unseren Aufenthalt wegen Schönwetter noch ein paar Tage verlängern und so landeten wir auf einem korsischen Campingplatz (mit Pool :P): Ausblick gegen warme Dusche + Waschmaschine!

Übrigens ist gerade Urlaubszeit in der Schweiz, also sprechen wir hier oft nur deutsch. Und mit unseren Camping-Nachbarn klappte es auch gleich auf Anhieb: „Österreich! Der Lieblingskanton der Schweizer!“: Mit einem Camping-Raclette und Bergkäse in den Urlaub nach Korsika :-)… da hatten wir ja richtig Glück, denn sie versorgten uns auch noch mit Strom und fungierten sogar als Bank (endlich sind wir die CHF von Genf los).

Markus, Franziska und ihre dreiköpfige Crew (Bär… ähm Hund, mitgezählt) haben schon so viel erlebt! Kennen gelernt haben sie sich in der Antarktis und sind beide schon um die halbe Welt gereist… gerade richtig für uns, um unsere Reiseziele aufzustocken! Vielen Dank an die nette Familie aus der Schweiz… man sieht sich wieder :-)!

Veröffentlicht von Andi

Ab in den Süden…

Da wir ja das Ziel haben, mindestens ein Jahr lang dem Winter zu entfliehen, müssen wir jetzt natürlich immer weiter nach Süden ziehen… da dachten wir uns… hmmmm… eine Insel wär doch schön…

Korsika hat sich dann einfach irgendwie angeboten und schon steigen wir in die Fähre von Toulon aus rüber nach Ajaccio… im Gepäck haben wir (da Korsika bekanntlich ein teures Pflaster ist) einen ganzen Haufen zu Essen… unter anderem einen echt französischen Weichkäse für die Jause am nächsten Tag… was wir nicht bedacht haben, war allerdings der Käsegeruch… nicht nur, dass er etwas riecht… nein wirklich richtig gigantomanisch stinkt… war aber auch nicht schlecht, da wir auf der Fähre ziemlich unsere Ruhe hatten, weils keiner im Umkreis von 4 Meter zu uns ausgehalten hat. Also Sitzplätze garantiert!

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Angekommen sind wir schließlich am nächsten Morgen in Ajaccio… da die Stadt nicht unbedingt prickelnd ist hatten wir das Ziel, stückweise,  in den Süden der Insel zu Trampen… Der erste der anhielt – ein etwa 50 Jähriger Windsurfer, in einem Campingbus – meinte dann sofort er nimmt uns direkt mit runter. So standen wir dann in einer kleinen Bucht und konnten erstmals seit unserer  Sri Lanka Reise im letzten Jahr im Meer schwimmen… und es war unglaublich… – etwa 23 Grad, türkisblau und so ruhig, dass wir uns fast drin spiegeln konnten… im Oktober!!!

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Weiter gings dann in die ziemlich unglaubliche Stadt Bonifacio… aber ich lass hier einfach mal die Bilder sprechen:

Bonifacio

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Eigentlich wollten wir ja so schnell wie möglich weiter nach Sardinien… aber bei den Traumausblicken hier, überlegen wir uns dass vielleicht nochmal :-)… Viel wichtiger als weiter zu ziehen ist es aber eine Waschmaschine zu finden, um den Käsegeruch los zu werden :-)

Wandern im Luberon Nationalpark

Hier in Südfrankreich gibt es tolle Wanderstrecken und deshalb sind wir dann auch mitten durch den Nationalpark Luberon marschiert…. eine tolle Strecke… ziemlich bizzare Landschaft… und weil ich euch beim letzten Eintrag so zugetextet hab, gibts diesmal wieder ein paar Fotos:

Eindrücke vom Städtchen Oppede

Eindrücke vom Städtchen Oppede

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Kräuter der Provence am Wegesrand...

Kräuter der Provence am Wegesrand…

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Nach satten 12 Stunden Wandern (weil wir uns natürlich wiedermal ein bissal verlaufen haben) kommen wir im Stockfinsteren in Mérindol an… natürlich haben wir – wie immer – keine Ahnung wo wir die Nacht verbringen sollen… aber als wir schon kurz davor waren, unser Zelt auf einem Parkplatz aufzustellen, kommt uns eine Frau entgegen mit einer Pizzaschachtel in der Hand… ja und wer nicht fragt… so bitten wir um einen Tipp und werden kurzerhand zu ihr nach Hause zu Wein und Pizza eingeladen :-). Wir durften dann natürlich auch noch im Gästezimmer schlafen… so einfach gehts manchmal!