Zitat aus einem richtigen Schmachtfetzen der deutschen Musikszene… leider passt es soooo vortrefflich gut, dass ich einfach nicht anders konnte und es niederschreiben musste…
Vielleicht erinnert ihr euch, dass wir die 1200 Km in Richtung Süden an einem Tag zurückgelegt haben… per Anhalter… hat uns keinen einzigen Cent gekostet! Mit riesengroßer Zuversicht und Vorfreude auf neue Bekanntschaften haben wir uns letzte Woche wieder mit erhobenem Daumen an die Straße gestellt um wieder in wärmere Gefilde vorzudringen und zurück in den Norden Argentiniens zu fahren (irgendwie komisch für uns als Nordhalbkugler, dass es wärmer wird wenn wir nach Norden fahren)…
Das Wetter war super für Autostopper um möglichst mitleidserregend zu wirken (also strömender Regen und eisiger Wind) und wir dachten „das kann jetzt nicht lange dauern“… aber die Autofahrer die an uns vorbeibrausten wollten wohl keine Gestalten reinlassen die wie nasse Strassenhunde mit Muskelkater wirkten…. die Stunden vergingen und wir waren immer noch keinen Meter weitergekommen… aber wenigstens ließ sich mal die Sonne blicken! Endlich… ein Bauer aus der Gegend (der wohl nicht so viel Wert auf sein Auto legt) bot uns an uns etwa 50 Kilometer mitzunehmen…. ein Anfang!
Es war eine echt nette Fahrt… wir erfuhren so einiges über die Rinderzucht und für mich steht jetzt fest, sollte ich jemals als Kuh wiedergeboren werden, dann bitte im Süden von Patagonien… die haben da sooooo viel Platz, dass sie (wenn sie nicht wollen) ein ganzes Jahr keine andere Kuh treffen müssen… ja stimmt schon Kühe sind ja Herdentiere aber man weiß ja nie, ob man vielleicht als Einzelgängerkuh wiedergeboren wird… die Bauern sind oft einen ganzen Tag lang mit Suchhunden und Pferden unterwegs um die Herde auf ihrem Grundstück überhaupt zu finden! Übrigens wohnen die ansässigen Bauernfamilien so an die 100 km weit auseinander und bezeichnen sich dennoch als Nachbarn!!!
Ja leider musste uns der Bauer aber dann nach den 50 Km wieder rauslassen, weil er nach Kühen suchen musste… und wir… naja wir standen halt dann irgendwo im Nirgendwo…

Wir warten… immer noch

Hier sagen sich wirklich Fuchs und Hase gute Nacht!
Das Gute in Patagonien ist, dass definitiv fast jeder stehen bleibt der vorbeifährt (sofern du nicht gleich am Stadtrand stehst)… das Problem dabei ist nur… es fährt einfach keiner vorbei!!!! Nach weiteren unendlichen Stunden hatten wir Glück und wurden von einem Bus auf Leerfahrt mitgenommen (nur ums mal zu sagen: Wir sind die einzigen Menschen die wir kennen, die es geschafft haben mit einem Taxi und einem Bus per Anhalter zu fahren )… naja jedenfalls haben wir an diesem Tag sehr mühsame 200 km zurückgelegt… Tags darauf waren es gar nur 100… danach waren wir so verzweifelt, dass wir in den erstbesten Übernachtbus in Richtung Norden gestiegen sind (leider mussten wir den wieder bezahlen).
In der Stadt Comodoro Rivadavia wollten wir am nächsten Morgen nochmal unser Glück versuchen… und echt ich kann euch sagen, diese Stadt sollte den Preis als furchtbarste Stadt der Welt verliehen bekommen… Nach dreißig Minuten am Straßenrand waren wir sowas von abgasverseucht und hustend, dass wir uns mit all unseren Kleidungsstücken einwickeln mussten um nicht zu ersticken… wir sahen wohl aus wie Gangster… und ja stimmt schon, zwei Gestalten die mit vermummtem Gesicht am Straßenrand stehen, würde ich auch nicht mitnehmen… also sind wir wieder zum Busbahnhof…

Sogar die Flamingos flüchten aus dieser Stadt!
Lange Rede kurzer Sinn… die folgenden drei Tage haben wir fast ausschließlich im Bus verbracht … unsere Geldbörse ist jetzt zwar um einiges leichter, aber wir sind heil in Uruguay angekommen… seit einigen tagen gibts jetzt Party in Montevideo und wir genießen wieder die Sonne!
Also an dieser Stelle würden wir jetzt normalerweise das passende Lied zur Überschrift einfügen… aber um eure Ohren zu schonen haben wir es durch ein anderes ersetzt